Brandenburg Vernetzt
 

Bücher aus eigenem Verlag

Bestellen Sie unter:

 

 

für den Preis von 13,95 €

 

+ 2,00 € Verpackung und Porto

 

Bitte geben Sie Ihre Versand- und Rechnungsadresse an.

Buch
Rückseite

Alle Bilder sind noch einmal  im großem Malteil vorhanden.

 

Fliegen

 

Unsere Maschinenstickerei hat, wie in jedem Jahr, Menschen geholfen die eine Behinderung haben. So konnten wir, zusammen mit fünf Spendern, bei denen wir uns herzlich bedanken, acht Blindenschulen in Österreich und Deutschland je ein Exemplar des "Das große Warumbuch" in Blindenschrift schenken.

 

Brailleschrift

 

 

Sundali 

 

(Geschichten aus dem Tierpark Cottbus) 12,99 €

Bestellung unter:

 

Sundali

 

Leseprobe:

Elefantenschnaps

 

Elefantenschnaps ist, so als Wort, nicht ganz richtig. Denn in einem Hundekuchen sind doch auch keine Hunde. Richtig müsste es „Grog für Elefanten“ heißen. Das ist eine Flasche Korn mit 1 kg Zucker auf einen Eimer körperwarmem Wasser. So wurde er bei uns für einen kranken Elefanten zubereitet. Selbst das hört sich unglaublich an. Schon die alten Zirkusleute gaben ihren Elefanten, wenn sie erkältet waren, Schnaps. Die Wirkung ist die Gleiche wie bei uns Menschen: Der Alkohol erweitert die Blutgefäße, die geschwollene Schleimhaut im Rüssel wird durch die Alkoholwirkung besser durchblutet. Der Nachteil ist, dass der Körper dadurch schneller auskühlt. Normalerweise geht ein erkälteter Mensch dann ins Bett, um zusätzlich durchs Schwitzen die Wärme zu halten. Mit Elefanten geht das nicht ganz so einfach, denn welcher Pfleger möchte einen Elefanten bei sich im Bett haben? Eine Lösung dafür gibt es dennoch: Die Tiere bekommen Stallruhe verordnet. Die Temperatur im Elefantenhaus wird an diesem Tag um ca. 5 Grad erhöht. Das hört sich alles sehr plausibel an und damit könnte ich die Erzählung auch schon beenden, aber dieses Hausmittel bedarf vieler kleiner Tricks, die manche Geschichte um diese Behandlungsart entstehen ließ. So hat einem guten Freund der Elefantenschnaps kein Glück gebracht. Ich kann bestätigen, dass in den zwölf Jahren, in denen ich als Elefantenpfleger tätig war, dieses Erkältungsmittel nie versagt hat. Das erste Problem, das auftrat, war die Verabreichung dieser „Medizin“. Zunächst eine Schilderung, wie es aussieht, wenn ein Elefant einen Schnupfen hat. Er steht rum, hat keine Lust zum Laufen, ist traurig und der Rüssel läuft und läuft. Wie die Nase bei uns Menschen tropfen kann, wissen Sie selbst. Der Rüssel der Dickhäuter ist alles Nase, da kommen bei einer Erkältung richtige Bäche raus. Vierzigprozentige Alkohole würde kein normaler Elefant anrühren. Die Betonung liegt hier wirklich auf dem Wort „normaler“ Elefant. Lassen Sie mal ein zehnjähriges Kind an einem Glas Wodka nippen. Sie kennen die Reaktion: Pfui, das schmeckt nicht. Wenn sie dann erwachsen sind, saufen sie das Zeug doch. Warum? Wegen der Wirkung! Nicht anders ist es auch bei den Elefanten. Erst wenn sie die Wirkung mit diesem Zeug in Verbindung bringen, und glauben Sie mir, Elefanten lernen schnell, sind sie süchtig danach. Nach einer von mir durchzechten Nacht hatte ich ständig die Rüssel an meinem Gesicht, als wollten sie sagen: den Geruch des Alkohols kennen wir, gib uns gefälligst davon  etwas ab. Einem Elefanten einen Grog zu verabreichen, ist daher normalerweise einfach. Eine Flasche Schnaps, einen Eimer trinkwarmes Wasser und ganz wichtig dabei ist der Zucker. Wenn sich der Zucker durch zu wenig Umrühren nicht auflöste und am Boden des Eimers absetzt hatte, wurde mit dem Rüsselfinger solange im Eimer herum gekratzt, bis fast der Boden durchgescheuert war. Dabei hielt er den Eimer solange mit dem Fuß fest. Der Rüssel dient den Elefanten als Hilfsmittel bei der Flüssigkeitsaufnahme. Die eingesogene Alkoholmischung, circa 5 Liter, desinfiziert so zusätzlich die Schleimhaut. Geringe Alkoholmengen werden dadurch direkt in den Körper aufgenommen. Bei der ersten Grog-Verabreichung an die vom Schnupfen gebeutelte Sundali tauchte ein unerwartetes Problem auf. Der zweite, nicht kranke Elefant, der keinen „süß-süffigen Grog-Eimer“ bekam, war sauer. Karla war dermaßen futterneidisch, dass sie, als Dali ihren ersten Schluck im Rüssel hatte, diese so heftig in die Seite boxte, dass Dali vor Schreck alles ausspuckte. Den größten Teil bekam ich davon ab. Haare, Unterwäsche und Hemd nahmen nach einiger Zeit einen eigenartigen Geruch an. Ich kam mir wie ein „Alki“ am Kiosk vor. Durch den abtrocknenden Zucker härteten mein Haar und ebenso die Kleidung langsam aus. Bei der zweiten Schnupfenbehandlung musste ich  die Methode ändern, so kam es, dass sich der gesunde Elefant freuen konnte, ebenfalls etwas von diesem Getränk mit weniger Alkohol, dafür mit mehr Zucker, abzubekommen. Schon bei einem so kleinen Rausch trauten sich die Elefanten nicht sich hinzulegen. Sie standen aber in starker Schieflage da. Der Rüssel hing schlaff und lotrecht herunter. Ging man einige Schritte zurück, sah es aus, als ob der Fußboden ein Gefälle hätte. Über die Intelligenz und die Merkfähigkeit von Elefanten ist viel berichtet worden. Ich kann es bestätigen. Es ist alles wahr. Das sind ganz ausgebuffte Profis! Ich brauchte eine Weile, bis ich mitbekam, warum sie auch im Sommer so viele Erkältungen hatten. Die beiden hatten simuliert! Die ganze Nacht sammelten sie Rüsselspucke. Wenn ich sie früh morgens in die Freianlage lassen wollte, lief es nur so aus den Elefantennasen. Danach standen sie in der Ecke des Geheges, wo sie sehen konnten, ob ich mit dem Eimer und der Flasche unter dem Arm zurückkam. Wir Elefantenpfleger legten fest, den Schnaps einer Qualitätskontrolle zu unterziehen. Der erste Schluck gehörte immer dem Tierpfleger. Das Zeug hätte doch schlecht sein können?! Es wurde natürlich auch beim Ausgießen noch ein kleiner Rest in der Flasche gelassen, falls sich am Boden etwas Ungenießbares befunden hätte. Dieser Spaß wurde zum Ritual. Dass sich durch diesen Blödsinn das Leben eines meiner Kollegen negativ veränderte, hört sich im diesen Zusammenhang  eigenartig an, doch es war nicht ohne Tragik  Die Rauschphase bei den Tieren hielt immer einige Stunden an. Damit wir im Notfall schnell mal helfen konnten, hatten wir im Futter-Magazin stets zwei „Kollis“ (12 Flaschen) Schnaps Reserve stehen. Ich bekam zu diesem Raum einen Schlüssel, musste aber auf einer Registrierkarte alle Behandlungen einschreiben. Diese Reglung für die Schnapslagerung war nur mit großen Schwierigkeiten eingerichtet worden, denn der Tierpark unterstand verwaltungstechnisch dem Rat der Stadt Cottbus. Machen sie mal einem Beamten einer Behörde klar, dass unsere Elefanten saufen! Der Schnaps musste als Futtermittel oder Medizin gekauft werden! Dank der Hartnäckigkeit unseres Verwaltungsleiters schafften wir diese Hürde auch. Mit doppelter Unterschrift sowie monatlicher Kontrolle durch den Direktor bekamen wir eine Ausnahmegenehmigung. Die Kontrollen wurden anfänglich sehr streng durchgeführt. Nach einem Jahr jedoch bekam alles eine oberflächliche Routine und diese Kontrollen gab es bald schon nicht mehr. Für spontane Feiern fragte mein Chef zweideutig nach, ob die Elefanten heute Schnupfen hätten. Das habe ich aber sicherheitshalber meinen Elefanten nie erzählt. Die Dicken wussten irgendwann, dass sie mich nicht mehr austricksen konnten. Bevor sie einen heilenden Grog bekamen, wurde Fieber gemessen (von hinten) und das, das hatten sie gar nicht gern. Sie entschieden sich dadurch häufig gegen den Grog. So reduzierte sich die „Schnaps-Heilung“ auf die echten Schnupfenattacken. Bald darauf bemerkte ich, dass an einigen Flaschen die Verschlüsse offen waren und der darin enthaltene Schnaps verdünnt schmeckte. Ich sagte es unserem Zuständigen im Futterrevier, der die Schuld sofort auf die Lehrlinge schob. Die hätten bestimmt beim Aufräumen einen getrunken, und damit es keiner merkt, das Fehlende mit Wasser aufgefüllt. Der Vorfall war fast vergessen, als mich unser Verwaltungsleiter fragte, warum wir in der letzten Zeit so viel Elefantenschnaps bräuchten. Jeden Monat wurden zwei „Kollis“ a 12 Flaschen gekauft. Das konnte aber nicht sein, denn der letzte Schnupfen war bereits vier Monate her, erklärte ich ihm. Ab und zu wurde mal eine Flasche für eine Feier abgezweigt, aber 24 Flaschen waren für meine Begriffe nicht realistisch. Bei der darauffolgenden Kontrolle standen jedoch 24 Flaschen im Regal. Der Kollege, der den Einkauf machte war im Urlaub. Wir beschlossen, nach seiner Rückkehr, die Sache aufzuklären. Dazu sollte es allerdings nicht mehr kommen, denn am ersten Tag seiner Dienstaufnahme brach er im Tierpark zusammen. Wir mussten sogar einen Notarzt holen. Dieser stellte eine Alkoholvergiftung fest, worauf uns ein schlimmer Verdacht kam. Dass sich der Kollege in der letzten Zeit verändert hatte, war uns auch schon aufgefallen, aber dass er heimlich angefangen hatte zu trinken, damit hatte nun wahrlich keiner gerechnet. Er ließ sich dann freiwillig mit einer Entziehungskur helfen. Die Kontrolle der vielen Flaschen ergab im Nachhinein, dass sie alle nur noch mit Wasser gefüllt waren. Die Verführung, ohne aufzufallen an Alkohol   zu gelangen war einfach zu groß für ihn gewesen.

Bloß gut, dass die Elefanten nicht selbstständig ihr Schnupfenelixier einnehmen konnten, die beiden wären mit Sicherheit auch Alkoholiker geworden.

 

 

Tüschei

 

(Lustige Begebenheiten aus dem Tierheim Traunstein) 12,99 €

Bestellung unter:

 

Tüschei

 

Leseprobe:

 

Eine (P)Fundkatze

 

Nachdem durch die Wiedervereinigung meine Arbeitsstelle als Tierparkleiter in Dahme den allgemeinen Wirren der Zeit und der Geldnot der Gemeinden zum Opfer gefallen war, hatten meine Frau und ich die Flucht nach vorn angetreten und ein Inserat in der Zeitschrift „Ein Herz für Tiere“ aufgegeben, um eine neue Aufgabe zu finden. War es Zufall oder gute Fügung, wir wissen es nicht, jedenfalls wurde ein Tierschutzverein aus Bayern, der einen neuen Tierheimleiter suchte, auf unsere Annonce aufmerksam. Schon drei Monate später arbeiteten wir in einem neu erbauten Tierheim im oberbayerischen Traunstein. Alles hätten wir uns vorgestellt, nur nicht, dass wir einmal in das „schwarze Bayern“ ziehen würden. Selbst in meinen kühnsten Träumen war das keine Option.

Rückblickend gesehen haben wir uns dort sehr wohl gefühlt und viele liebe Menschen und Freunde kennengelernt. Die 16 Jahre, die wir dort verbrachten, haben unser Leben sehr bereichert.

Aber zunächst zurück zum Anfang. Am zweiten Tag unseres Neubeginns, nachdem wir uns in einer Dienstwohnung in einem neu gebauten Haus im bayrischen Stil eingerichtet hatten, kam der Schock. Spät am Nachmittag standen zwei Polizeibeamte in Zivil vor der Tür, wiesen sich aus und baten um Einlass. Es ginge um eine Befragung und um den Nachweis eines Alibis: „Wo waren Sie am 28.05.1985?“ In einem Comic wären in meiner Sprechblase nur Fragezeichen zu sehen gewesen. Das war viereinhalb Jahre her?! War ich im falschen Film??

Ich dachte so bei mir: „In all den Jahren der Stasi entronnen, mit dem ABV (Abschnittsbevollmächtigter der deutschen Volkspolizei) hatte ich immer ein gutes Verhältnis gehabt und jetzt sind wir in die Fänge der bayerischen Kriminalpolizei geraten!“ Ich hielt das für einen schlechten Scherz, aber die Zivilfahnder bestanden auf eine Klärung.

“Fragt doch mal bei der Stasi nach, die wissen das bestimmt noch ganz genau!“, lag es mir auf der Zunge. Meine Antwort fiel jedoch respektvoller aus. Ich sagte, dass mich an diesem Tag eine schützende Mauer umgeben hätte. Bis die beiden begriffen hatten, dass damit nicht der Knast, sondern die deutsch-deutsche Grenze gemeint war, dauerte es eine Weile. Den Grund für die Befragung hatten sie mir erst zum Abschluss der Befragung genannt:

Einen Tag zuvor lief im Fernsehen die Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ (noch mit Eduard Zimmermann), und irgendein Nachbar hatte der Polizei einen „Hinweis“ gegeben, dass in dem Haus am Tierheim jetzt einer wohnt, der so aussieht wie der Fahrradmörder. Anstatt sich beim Meldeamt in der Gemeinde erst mal zu erkundigen, sind die „Bayernbullen“ sofort zu uns gefahren. Tief gekränkt von der westlichen Staatsgewalt, nahm ich mir vor, mich bei Gelegenheit zu rächen, wie man das ebenso dahinsagt.

Ich hatte die Begebenheit fast vergessen, als sich doch noch eine Chance auf Rache bot: Ein aufreibender Tag im Spätsommer im Tierheim ging zu Ende. In dieser Zeit wurden besonders viele verwilderte Jungkatzen gebracht. Aus Kapazitätsgründen konnten wir nur noch kranke Tiere aufnehmen. Wegen der verwilderten Katzen, die Leute noch ins Tierheim bringen wollten, führten wir endlose Diskussionen am Telefon. So auch mit einer Dame, die eine Jungkatze, die sie schon länger gefüttert hatte und die jetzt in ihre Wohnung drängte, bei uns abgeben wollte. Den Vorschlag, noch ein paar Tage zu warten, bis wir einen Platz für dieses Tier gefunden hätten, akzeptierte sie nicht: „Dann wende ich mich eben an die Polizei.“ Ich hatte mir diesen Fall für den nächsten Tag notiert, da klingelte am späten Abend das Telefon und in deftig lautem Oberbayrisch meldete sich am anderen Ende ein Polizeibeamter aus Trostberg: “Bolizei-Obermoasta Huaba, i hob a Meldung über a (P)Fundkatzn. Konnst de obhoin?“ Von meinem Chef des Öfteren wegen meiner forschen Art ermahnt, säuselte ich in meinem schönsten berlinerischen Hochdeutsch: “ Det tut mir leid, mei Jutster, wir nehmen se erst ab‘m Kilo.“ Der Polizist sagte nur „So“ und legte auf. Fünfzehn Minuten später rief er wieder an: “Wia war des grod gmoant?“ Ich spreche nie fremden Dialekt, aber für fünf Worte reichte es: “Ja mei, ′s war hoid a Gaudi.“ Lachen konnte der Polizeiobermeister darüber aber nicht.

Wir haben dann doch noch eine Lösung gefunden und diese Katze hat ein gutes Zuhause bekommen.

 

 

Aber Großmutter warum hast du so große Ohren

(Private Erlebnisse aus einer Zootierpflegerfamilie) 12,99 €

 

Bestellung unter: 

 

AberGroßmutter

 

Wladimir Kaminer liest aus diesem Buch einen Geschichte vor.

Klicken sie auf den Button "Leseprobe"

Leseprobe

Gelesen von Wladimir Kaminer